Montag, 1. Februar 2010

Isla Margarita

Nachdem ich am Mittwoch Nachmittag letztendlich sicher erfahren habe, dass wir am nächsten Tag auf die Isla Margarita fahren, gings am Donnerstag nach der Schule auch schon los zum Flughafen. 16.30h sollte der Flug gehen, gegen 17.00h sind wir losgekommen und gegen sechs waren wir dann ausm Flughafen draussen. Francisco hat uns nen Leihwagen geholt, während wir auf das Gepäck gewartet haben.
Wir sind dann gleich losgefahren vom Santiago Mariño Aeropuerto nach Porlamar, zum Ferienapartement meiner Gasttante Marla, der Schwester von Francisco. Vorgefunden haben wir ein 1-Zimmer-Apartement, das wusste ich vorher auch nicht. Wohnzimmer, kleines Schlafzimmer, Küche, Bad und das wars. Arnelis sagte gleich, sie schläft in dem grossen Bett im Schlafzimmer, aber nicht mit Francisco, der nehme zu viel Platz weg. Sie wollte dann mit Andrés zusammen schlafen. Ich hab im ausklappbaren Schrankbett mit Arnelis im Schlafzimmer geschlafen und die anderen beiden auf der ausziehbaren Couch im Wohnzimmer. Andrés hat letztendlich übrigens auch mit auf der Couch geschlafen.
Auch gibt es dort Wasserrationierung, d.h. 3 mal am Tag für eine Stunde hats Wasser, die restliche Zeit am Tag, wenn Wasser benötigt wird, muss der Tank reichen, der allerdings nur beschränkt und ziemlich wenig Wasser enthält. In diesem Sinne - "glücklicherweise" hat der Wärmeregler nicht funktioniert, so mussten wir uns mit kaltem Wasser duschen und es war dann verständlicherweise auch kein Problem, das so kurz wie möglich zu tun.
Nachdem wir uns im Apartement dann etwas eingerichtet hatten, sind wir los zum Abendessen ins "El Sambil", ein grosses Einkaufszentrum (ne Kette, gibts auch hier in CCS und in anderen grösseren Städten in Venezuela), wo wir in der Fería dann gegessen haben. Die Fería ist ein riessengrosser Platz mit Tischen und Stühlen, und aussenrum lauter Fast-Food-Ketten, Pizzarestaurants, Sushi, Mexikaner, Thailänder, alles was das Herz begehrt...
So hat dann jeder das gegessen, worauf er Lust hatte, und wir haben doch alle zusammen gegessen. Diese Fería, das "Essens-Nivel", gibts hier in jedem Einkaufszentrum, find ich eigentlich echt nicht schlecht.
Sind dann abends noch bissel rumgelaufen im Sambil und schockiert musste ich feststellen, dass selbst die Schaufensterpuppen hier grosse Brüste haben.




Zu meinem Unglück gibts in Marlas Apartement ne Klimaanlage - ich hasse es, mit Klimaanlage zu schlafen! Und Arnelis kann ohne nicht schlafen... Also hiess es für mich: Warm einpacken! Glücklichweise warens ja nur 3 Nächte...

Am Freitag sind wir morgens losgefahren zum Empanadas frühstücken - die leckersten und besten Empanadas auf der Margarita, bzw. scheinbar sogar in ganz Venezuela. Empanadas sind ähnlcih wie Arepas, auch aus Maismehl, nur gemacht wie Tortillas, mit Füllungen aller Art: Bohnen, Fleisch, Hackfleisch, Käse, Schinken, ...

Nach dem reichen Frühstück sind wir weiter in dem "Parque el Agua", das ist ein riessiger Wasserpark, ein Rutschenparadies, ausserdem gibts Restaurants, Verkauf von Kokosmilch, Eis, Säften, ... es gibt einfach alles!
Der Tag war total cool, bin mit den beiden Jungs gerutscht bis zum Umfallen, Rutschen mit Matten, Rutschen mit Reifen, einen Fluss in Reifen entlangfahren, es war echt super.



Unser Mittagessen


Am Mittag hab ich zufällig ne Gruppe von Austauschschülern von "Rotary", ner anderen Austauschorganisation getroffen, mit welchen ich dann bis zum Abend eigentlich zusammen war. Sie sind grade für 9 Tage mit der Organisation auf der Margarita.
War spassig und interessant, tut immer wieder gut sich mit anderen zu unterhalten und auszutauschen.
Interessant ist nur, dass wirklich ausnahmslos alle sagen "Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich auf alle Fälle ein anderes Land wählen." (...)

Abends hatten die Jungs Hunger und ich hab ihnen Arepas gemacht. Wir sind später nochmal los ins Sambil, da das letzte "Beisbol-Spiel" an diesem Abend stattfand - Leones Caracas gegen die Magallanes!
Die Atmosphäre war heiss, überall liefen Fernseher, wir hatten uns in eine Bar gesetzt und was getrunken und das Spiel angeschaut. Es war laut, die Leute haben gejubelt, geschrien, war echt witzig!

Am Samstag sind wir an den Strand, "Playa el Agua", der berühmteste Strand Margaritas - und wirklich, es ist ein Traum. Du stehst dort und fühlst dich wie im Paradies, es gibt einfach alles, was zu einem perfekten Strand gehört. Am Samstag war das Problem bloss, dass es sehr bewölkt und windig war, die rote Fahne hing draussen, und so konnten sich weder die Kinder baden, noch hab ich meine Kleider ausgezogen. Es war suuuperkalt!
Haben dann eben dort Mittag gegessen, sind aber nachmittags wieder gegangen, die Sonne machte nicht die Anschein, als würde sie noch rauskommen.
Abends hat Francisco mir noch ein paar bekannte Strassen gezeigt, so grosse Einkaufsmeilen, Restaurants, usw.

Sonntag Morgen sind wir dann ganz früh aufgestanden, um den Tag noch voll ausnutzen zu können - und die Sonne hat gebrannt wie Sau - also sind wir nochmal an den Playa el Agua, diesmal aber etwas weiter hinten, nahe eines Restaurantes, die Betten am Strand stehen hatten. Wir haben uns 2 Betten gemietet... es war traumhaft.




Hab ne "Coco Frio" getrunken; eine noch ganze Kokosnuss, aufgeschnitten, mit dem Röhrchen den Saft rausgetrunken, und dann nochmals aufgeschnitten und das Fleisch rausgegessen.

Ein Negro kam vorbei, mit Gitarre, und hat mir ein Liebeslied gesungen, das war total witzig. Der läuft einfach singend am Strand rum und freut sich des Lebens.
Wir haben dort Paella mit Meeresfrüchten gegessen, und haben uns einen schönen Tag am Strand gemacht - gelaufen, auf den Betten ausgeruht, ... war wirklich schön und entspannend.




Gegen 4 sind wir gegangen, unser Flug zurück nach Caracas ging ja abends noch. Zu Hause haben wir uns dann nacheinander geduscht, gepackt, und sind dann los zum Flughafen. 21.40h ging unser Rückflug, haben dort dann noch ne Kleinigkeit gegessen, in den Flughafenshops (die seltsamerweise um kein Haar teurer sind als wo anders) eingekauft, da es auf der Isla Margarita keine Mehrwertsteuer gibt. Dann kosten beispielsweise statt hier in CCS 29 BsF. nur 10 BsF.
Arnelis hat ne ganze Palette Kaugummis und Schokolade zum Verschenken eingekauft, wir sind zum Check-In, und haben auf unser Flugzeug gewartet.
Um kurz vor 12 waren wir dann wieder hier zu Hause, haben noch schnell die letzten Handgriffe erledigt, die nötig waren für Montag Morgen, und sind dann sofort ins Bett, da es am Montag ja wieder um 5.30h hiess: Schule und Geschäft!

Alles in allem war das lange Wochenende super! Es hat unglaublich gut getan, mal aus dem Grossstadtleben rauszukommen, mal wieder etwas Neues zu sehen.

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