Donnerstag, 27. August 2009

Gastfamilie

Letzten Sonntag, nachdem wir von unserem 5-tägigen "Urlaub" aus Prag zurückgekommen sind, war's auch bei mir endlich so weit: Der erlösende Brief lag vor mir - Annika hat eine Gastfamilie! In der Hauptstadt Caracas soll mein Auslandsjahr also stattfinden. Interessant. Mit gemischten Gefühlen aufgrund von sehr spärlichen Informationen über die Familie musste natürlich erstmal telefoniert und Omas, Opa, Tante und Nachbarn wie versprochen Bescheid gesagt werden.


Als sich die Euphorie dann bei allen etwas gelegt hatte wollte ich mich daran machen, der Familie eine Mail zu schreiben, was nicht gelang, da ich völlig falsche Adressen hatte. Ob dann überhaupt die Namen stimmten? Aber ich wollte es wissen und Kontakt aufnehmen... und was jetzt? Anrufen schien mir die einzige Möglichkeit. Das war zwar teuer aber danach war einiges klarer und die Freude umso größer: Vater Francisco (40) arbeitet bei einer Firma, die ihren Hauptsitz in Deutschland hat. Mutter Arnelis (37) ist Chefin einer Firma die Telefonanbieter vermittelt und dadurch sehr viel auf Reisen. Sie haben zwei Söhne, Francisco Alejandro (11) und Andres Eduardo (5). Die Familie scheint wirklich nett zu sein. Da Arnelis an diesem Tag in Kolumbien war und ich nur mit Francisco geredet habe, klingelte am Abend darauf mein Handy und auch Arnelis wollte sich vorstellen. Da sie nur Spanisch spricht musste ein Geschäftskollege übersetzen helfen.





Bis dahin alles super - aber vom Visum hatte immernoch niemand irgendeine Information. 2 Tage später kam die niederschmetternde Mail, dass Venezuela das Höflichkeitsvisum zurückgezogen hatte und sich nun alles verspätet. AFS muss sich jetzt um ein Studentenvisum kümmern, wozu man aber die Unterschrift der Gastschule braucht. Die venezolanischen Schulen haben derzeit auch Ferien, außerdem haben noch nicht einmal alle Austauschschüler eine Gastfamilie, somit auch keine Schule.



Aktueller Stand ist nun, dass keiner genau weiß, ob der Flug am 4. September für uns überhaupt stattfinden kann. Man hofft...