Sonntag, 15. November 2009

Tote Hosen Konzert

Gestern Abend war der absolute Wahnsinn, ein in jeder Hinsicht gelungener Abend!
Also, Eli und ich sind gegen halb vier von dem "Hausmeister" ihres Apartements, der auch gegen Bezahlung Taxifahrten anbietet, zur Asociacion Cultural Humboldt gefahren worden, wo es mittags noch verschiedene Attraktionen zum Jubiläum "20 años desde la caída del muro de Berlin", eine einstündige Diskussion über 1989 von verschiedenen europäischen Aussenministern und Freibier für die ersten 300 Leute gab. Dazu gehörten wir aber nicht mehr...
Um halb sieben sollte Einlass sein, war dann halb acht bis wir drin waren, Sitzplätze waren eigentlich markiert aber jeder hat sich irgendwie hingesetzt wo er wollte, was später eh keinen mehr gestört hat, weil beim ersten Lied sowieso schon alle standen.
Die Vorband, Desorden Público, ne venezolanische Ska-Band, war der Wahnsinn. Die haben so richtig aufgeheizt, die sind echt gut. (wens interessiert: http://www.desordenpublico.net/)
Gegen halb zehn haben die Toten Hosen dann angefangen, wir waren in der allerersten Reihe, sprich, einfach ganz vorne an der Bühne. Absoluter Wahnsinn!! Ziemlich am Ende, bei "10 kleine Jägermeister", gabs Probleme mitm Ton und Eli wurde auf die Bühne geholt, um weiterzusingen. Sie war ganz ausser sich, auch danach noch. Als es dann aus war haben wir dort noch was getrunken und mit einigen Leute geredet und gegen halb zwölf war ich wieder zu Hause.

Wir haben so viele Leute kennengelernt, ehemalige Austauschschüler, die in Deutschland waren, DAAD-Stipendiaten, Studenten, die hier Auslandssemester machen und so'nen richtigen Freak. Tobi, 20 Jahre, aus Düsseldorf, ist seit Ende Oktober mit den Hosen auf Tour, sprich, reist mit ihnen mit wo auch immer sie Konzerte haben, kam irgendwie über Köln, Panama, Argentinien, was weiss ich wo, nach Caracas und reist jetzt noch bis Ende November weiter. Anfangs waren sie wohl ne Gruppe von ca. 30 Leuten, aber alle sind so peut a peut aus Geldmangel abgesprungen.
Also wir haben echt ne Menge neuer netter Leute kennengelernt und der Abend war der Wahnsinn!!

Desorden Público

Eli auf der Bühne




Heute gings dann "etwas" ruhiger zu, wir waren den ganzen Nachmittag aufm Kindergeburtstag von meinem Gastcousin Sebastian, es gab seeehr viel zu Essen, man hat geredet, für die Kinder viele Süssigkeiten, und natürlich was hier nicht fehlen darf bei solch einem Anlass - Piñata!
Das war in sonem kleinen Park, irgendwie werden die Kindergeburtstage immer in Parks gefeiert, der ist wie son kleiner Spielplatz aufgebaut wo man eben auch genug Gelegenheiten zum Sitzen hat. Alles sehr klischeehaft gewesen, aber interessant, wie das hier gefeiert wird. Zum Beispiel hat niemand dem Kleinen gratuliert, bis er den Kuchen angeschnitten hat. War für mich sehr ungewohnt, aber mir wurde es zum Glück im rechten Moment noch gesagt. Beim Kuchen anscheiden schreit man hier übrigens laut, also während man das Messer in den Kuchen sticht. Und das Geburtstaglied muss immer dabei sein, das Kerzenausblassen...


Piñata

Gastoma und Gastopa


Alles in allem wars echt ein schönes Wochenende, mein absolutes Highlight war auf jeden Fall das Konzert!
Morgen geht's dann wieder weiter mit dem Alltagstrott...

Montag, 9. November 2009

Annika hatte endlich mal wieder ein erfülltes Wochenende!

Zwischen den ganzen letzten langweiligen Wochen gabs dieses Wochenende mal wieder richtig Aktion in meinem Leben, ich war eigentlich nur zum Schlafen zu Hause.
Am Samstag war ich eingeladen zum Grillen bei Marcella, ner Mama, die ich im Colegio kennengelernt hab und bei der ich bald babysitten werde. Sie hat 2 Mädels am Colegio, Collien und Caja, die Familie ist auch erst seit Juli hier. Ihr Mann ist Holländer, "arbeitet" als Soldat bei der holländischen Botschaft hier in Caracas. Dort waren einige Familien vom Colegio, unter anderem auch Elisabeth, das Au-Pair-Mädchen von ner Freundin von Marcella (ja ich weiss, alles sehr kompliziert, aber das ist Lateinamerika... jeder kennt jeden aber keiner weiss eigentlich woher). Elisabeth ist erst seit ner Woche hier, kommt aus Österreich und ist ganz glücklich jemanden gefunden zu haben der Deutsch mit ihr spricht.
Die Familie Deerenberg, also Marcella + Familie, leben in soner richtig grossen Anlage, ist fast schon wie ein Hotel aufgebaut. Aber dort kann man wenigstens mal raus und sich bewegen, ist echt schön, ausserdem gibts nen Pool für alle Anwohner, ein Spielplatz, ... ein Traum für die Kinder.


Die Anlage...

Caja

Marcella

mit Eli




Abends waren wir dann bei meiner Gastoma Narina zu Hause, sie hatte am Freitag Geburtstag, und mein Gastonkel Alfredo am Samstag. Dort sassen wir einfach nur gemütlich zusammen, haben geredet und Kuchen gegessen. Die Familie kam zusammen, war nichts besonderes aber war nett. Mein Gastopa hatte ja einen Schlaganfall, ist seitdem querschnittsgelähmt und kann nicht mehr reden. Aber er freut sich immer wenn viele Leute im Haus sind.


mit meinem Gastonkel Alfredo




Sonntag dann hatte ich eigentlich wieder einen lahmen Tag daheim erwartet, nachdem meine Familie sich gegen 10 solangsam aus den Betten beweget hat. Beim Frühstück hat Arnelis gefragt, was wir heute machen könnten, woraufhin ich spontan "La Colonia Trovar" vorgeschlagen habe. Davon haben mir schon einige Leute hier erzählt, das ist eine deutsche Kolonie, die sich in den Bergen am Rande von Caracas vor ca. 150 Jahren angesiedelt hat. Kurzum sind wir dann kurz vor 12 losgefahren, meine Gastoma abholen und 2 1/2 Stunden ins 30km entfernte La Colonia Trovar fahren. Hatte keine Vorstellung, dass das SO weit weg ist, hängt aber echt alles vom Verkehr ab... Insgesamt waren wir 5 Stunden im Auto gestern, haben genausolang nämlich auch wieder für den Heimweg gebraucht.
Dort ist alles ziemlich klischeehaft aufgebaut. Es stehen "Fachwerkhäuser", an jeder Ecke werden "Perro Caliente" (Hot Dogs), "Salchicha Alémana" (Deutsche Würstchen) und Hamburguesas verkauft. Diese "deutschen Würstchen" sind echt nicht vergleichbar mit den richtigen deutschen Würstchen, ausserdem hab ich keinen einzigen getroffen, der deutsch war. Aber war trotzdem lustig. Wir haben dann dort gegessen, war mehr oder weniger ein "Kioskessen", gab keine richtigen Teller, Plastikbesteck und Salat ausm Eimer, die Würstchen überzogen mit Ketchup, Senf und Mayonnaise... Ich musste mich zwingen das zu essen, würde das in Deutschland freiwillig nicht essen. Aber da bin ich wahrscheinlich echt auch etwas eigen muss ich mir eingestehen.



Auf dem Heimweg haben wir noch gehalten weil Francisco gesehen hat, dass Cachapas verkauft werden. Das sind Maisfladen, die man mit Käse, Hähnchen oder sonstigem essen kann, und er liebt sie. In Caracas gibt es wohl kein gutes Geschäft, das Cachapas verkauft, drum haben wir dort gleich ne ganze Ration mitgenommen!

Alles in allem wars wirklich mal wieder ein lustiges, spannendes und interessantes Wochenende.

Heute dann war in der siebten und achten Stunde eine Veranstaltung für die 11. und 12. Klassen zum 20jährigen Mauerfall, mit Zeitzeugen, sprich Lehrern aus West und Ost die das alles miterlebt haben. Hat doch seinen Vorteil, auf einer deutschen Schule zu sein, war echt interessant!

Dienstag, 3. November 2009

Bilder

Es gibt zwar zur Zeit echt nichts zu berichten, weil ich schlichtweg nichts erlebe, der Alltag ist eingekehrt, ich geh in die Schule, die Wochenenden sind auch nichts besonderes mehr weil sich meine Gastfamilie lieber im Schlafanzug den ganzen Tag auf die Couch bequemt, aber ich hab hier einfach so mal ein paar Bilder der letzten Wochen.
Hab ich eigentlich schon geschrieben, dass wir uns in der Schule jeden Montag Morgen und jeden Freitag Morgen vor dem Unterricht auf dem grossen Sportplatz aufstellen müssen zur venezolanischen bzw. deutschen Nationalhymne?! Montags die venezolanische und freitags die deutsche, alle Schüler in Richtung der jeweiligen Flagge. Ist recht komisch für uns Deutsche, diesen "Nationalstolz", das kennt man einfach nicht.
Die anderen Austauschschüler, die nicht auf ner deutschen Schule sind, haben erzählt das läuft bei ihnen genauso, eben nur die venezolanische, teilweise sogar jeden Morgen, Montag bis Freitag.


Sportplatz - da versammeln sich alle Schüler zur Hymne


Im Colegio

Andres, mein kleiner Gastbruder

Der Aufgang zum Lehrerzimmer

Schwimmbad im Colegio

Auch wieder im Colegio mitn paar Klassenkameraden