Montag, 11. Januar 2010

Disculpen Señores

Nachdem ich jetzt doch schon des öfteren auf mein immer schlechter werdendes Deutsch im Blog angesprochen wurde, wollte ich mich jetzt ganz offiziell mal dafür entschuldigen. Ich merke selbst, dass es immer schlimmer wird, teilweise entfallen mir deutsche Wörter und ich weiss nur noch auf Spanisch weiter. Meine Gedanken sind grösstenteils auch schon auf Spanisch , die letzten 3 Wochen Ferien hab ich kaum Deutsch gesprochen...
Ich hoffe das wird sich nach einer Weile in Deutschland wieder bessern.

Am Wochenende war wieder viel los, war kaum zu Hause.
Samstag sind wir wie angekündigt nach Guarenas zu Ingrids Eltern gefahren um dort das 14kg-Schwein zu essen. Ihr könnt euch echt nicht vorstellen wie ich hier mittlerweile reinhaue. Ist aber auch zu lecker... Dazu gabs Salat und Yuca (Maniok).
Bei der Familie fühlt man sich immer als gehöre man selbst dazu, sie sind super offen und so herzlich, tun alles erdenkbare damit es dir gut geht und du dich wohlfühlst.
Die Männer haben die ganze Zeit Domino gespielt und Bier getrunken, die Kinder im Hof miteinander gespielt und die Frauen sassen da und haben sich unterhalten, untermalt wie immer mit Latinomusik.




Am Sonntag sind wir wie geplant nochmal an den Strand, aber diesmal nach Higuerote an den Strand Chiguemena und ohne die Kinder, sie wollten den letzten Ferientag geniessen und ausschlafen. Zurecht, wir mussten um 5.30 Uhr aufstehen, da der Strand 2 Stunden von hier entfernt ist und wenn du nicht shcon morgens früh hinkommst findest du keinen freien Platz mehr.

Dieser Strand war wunderschön, er war offen und morgens war noch keiner ausser uns da. Chiguemena liegt mitten im "pueblo", also im Dorf, wo die Leute den ganzen Tag auf der Strasse sind, die Männer im Schatten sitzen und sich unterhalten, ein Bier nach dem anderen trinken und leider auch viel zu viele tote Hunde rumliegen. Auch am Strand gabs ne Menge Hunde ohne Besitzer, kranke Hunde, alte Hunde, die nach Essen gesucht haben.
Wir waren vormittags dort und haben gebadet, sind am Strand entlang gelaufen und gegen Mittag haben wir Fisch gegessen mit Platanos (geröstete Bananen) und Salat.
Kurz danach sind wir auch schon wieder gegangen, ich bin jetzt nicht mehr braun sondern rot und mein Körper tut weh. Wir sind auf dem Weg an dem Ferienhaus von Franciscos Eltern vorbeigefahren, die grade dort waren, um es uns anzuschauen. Ist auch direkt aufm Dorf und sie arbeiten noch dran.
Gegen vier Uhr waren wir wieder zurück und ich wollte nichts mehr als mich duschen, ich hab geglüht wie noch was.
Dennoch, das Wochenende war ereignisreich und hat Spass gemacht, heute hat die Schule und der Alltag wieder angefangen und schon wieder stehen Arbeiten an.



Samstag, 9. Januar 2010

Premiere!

Nach sage und schreibe vier Monaten und einem Tag hier bin ich gestern zum ersten Mal an den Strand gekommen!
Meine Gasteltern haben sich beide den Freitag freigenommen und wir sind morgens um acht Uhr (halb sieben war geplant aber die Planungen... man versteht ?!) losgefahren in Richtung Flughafen an den Strand "La Guaira", mit Zwischenstop um meine Gastoma abzuholen. Dort angekommen haben wir erstmal gefrühstückt und uns dann in die Sonne gesetzt. Die Jungs, die Oma und Miguelina, das Hausmädchen sind ins Wasser und bis zum Mittagessen auch nicht mehr rausgekommen.
Der Strand an sich war jetzt nicht so der Hammer, abgegrenzt, sehr sehr klein und viele viele Leute, aber er hat seinen Sinn und Zweck erfüllt. Meine Gastmama war nicht so gut drauf, sie hat sich geärgert weshalb wir nicht an den anderen Strand sind, der sei viel grösser und schöner und dort seien nicht so viele Leute. Ja gut... wie auch immer.
Zum Mittagessen gabs Tequeños für die Kinder, auch wieder so eine venezolanische Mahlzeit mit Maismehl gemacht und Käsefüllung. Wir haben eine Meeresfrüchtesuppe gegessen und Miguelina hat gar nichts gegessen, dafür dann später alle Kekse die wir dabeihatten auf einmal. Fertig gegessen sind die Jungs wieder ins Wasser verschwunden und wir haben uns weiter gesonnt. Meine Gastmama will mich ja als "Negrita" zurückschicken, war gestern wirklich schonmal ein guter Anfang, bin zum ersten Mal hier richtig braun geworden. Direkt neben unserem Platz gabs ein kleines Häuschen wo Massagen angeboten wurden, wo mich Arnelis dann kurzum hingeschleppt hat und wir ne dreiviertel Stunde massiert wurden. Als ich so dalag und in den Himmel geschaut hab, Palmen gesehen und das Meer rauschen gehört, konnte ich es eigentlich kaum glauben. Es ist mittlerweile schon so alltäglich hier geworden alles, so normal, aber gestern wurde es mir wieder bewusst und das war ein unglaubliches Gefühl.
Um 16 Uhr hat der Strand geschlossen, da wurden dann alle mehr oder weniger wirklich rausgeschmissen.

Der Tag hat mir wirklich gut gefallen, hat vor allem gut getan auch mal aus Caracas Stadt rauszukommen.










Den Tag zuvor sind meine Gasteltern früher von der Arbeit gekommen um zusammen aufn Avila, den Berg hier am Rande von CCS, mit der Seilbahn hochzufahren.
Andrés, mein kleiner Gastbruder, hat sich beim Hochfahren fest an mich geklammert und mich kaum mehr losgelassen, hatte Schweisshände und Tränen in den Augen, wollte einfach nur raus. Oben angekommen hat er mich fertig gemacht ich hätte Angst gehabt und er musste mich beschützen. Glück, dass es schon dunkel war beim Runterfahren, da hat man die Tiefe nicht so gemerkt und Caracas bei Nacht - "so hässlich ist die Stadt gar nicht" meinte Alejandro.
Oben aufm "Avila Magica", wie diese Plattform genannt wird, gabs eigentlich nicht viel: eine unglaublich weite Aussicht, aufs Meer auf der einen Seite und auf Caracas auf der anderen Seite, einige Essensstände, Restaurants und das wars.
Die Schlange zum Runterfahren war superlang und so haben wir ne gute Stunde gewartet.

Aber es war echt eindrucksvoll, hat mir gefallen. Miguelina hatte Geburtstag und so haben wir aufm Heimweg noch ne Torte gekauft und die dann noch zusammen gegessen.









Morgen gehts wieder nach Guarenas zur Parrilla (Barbecue, ein 14kg Schwein wird bei Ingrids Eltern gebraten) und am Sonntag gehen wir voraussichtlich nochmal an den Strand, allerdings an einen anderen, an einen schöneren.

Ausserdem haben wir heute drüber geredet, Andrés' Geburtstag nächsten Samstag auf der Isla Margarita zu feiern, sie sind der Meinung, das Geld sei so besser ausgegeben. Bin ich total dafür!! Ich hoffe das klappt, mittlerweile weiss man ja, dass "Plan" nciht unbedingt heisst, dass es letztendlich umgesetzt wird hier. Allerdings klang dieser "Plan" schon ernsthafter als manch andere "Pläne" bisher...
Wir werden sehen!

Freitag, 1. Januar 2010

El Año Nuevo

Empfangen haben wir das neue Jahr bei meiner Gastoma Nadina in kleinem Kreis. Oma und Opa, Arnelis, Miguelina, die beiden Jungs, meine beiden Gastonkel Carlos und Alfredo und Ich. Francisco war bei seinen Eltern bis um halb 1, kam dann später nach. Irgendwie ist die Beziehung zwischen den beiden Familie nicht so gut, es ist nie irgendetwas vorgefallen, aber Arnelis fühlt sich nicht wohl bei Franciscos Eltern und irgendwie scheints mir als herrsche da so ein stilles Unwohlsein von vielen Seiten.
Für mich irgendwo unverständlich, find beide Familie unglaublich liebeswert und nett, aber na gut.
Gegen acht waren wir dort, haben viel getrunken und geredet, im Hintergrund immer laute Latinomusik, und irgendwann haben alle so nach und nach angefangen zu tanzen. Merengue und Salsa, hab sehr viel mit meinen beiden Gastonkeln getanzt. Es war echt lustig, aber die Runde war recht klein, habs mir grösser vorgestellt, Arnelis meinte nämlich mittags noch zu mir es kämen "sooo viele Leute". Gegen halb elf gabs dann Essen, wieder genau das gleiche wie auch an Weihnachten.
Nachm Essen haben wir weitergetanzt und um kurz vor 12 wurden jeden 12 Trauben verteilt. Die habens hier ganz arg mit Traditionen, für mich klingt das fast schon nach Aberglauben!
Es bringt Glück, am 31. Dezember gelbe Unterwäsche zu tragen und 12 Trauben zu essen. Wenn man im nächsten Jahr reisen will, bringts Glück ein Gepäckstück um 12 Uhr in der Hand zu halten. Es bringt Geld und Reichtum, um 12 ein Geldschein bei sich zu haben und einen Löffel voll Linsen zu essen.
Ich fands irgendwie übertrieben. Naja, 10 vor 12 haben sich alle gemeinsam versammelt und sie haben das Radio eingeschalten, wo Musik kam und die Zeit immer wieder angesagt wurde. Dann haben sich alle im Kreis in den Arm genommen, mitgesungen und dann runtergezählt. Als dann 12 war hat man sich gegenseitig in den Arm genommen und geküsst, dann gings weiter wie davor: Tanz und trinken.
DIe Kinder waren ganz verrückt nach Feuerwerken, das haben sie ausgenutzt solange Francisco noch nicht da war, der ist nämlich überhaupt nicht begeistert von Feuerwerk und Böllern. Dann haben sie mit ihren beiden Onkeln ein bisschen ausgetobt bis Francisco gegen halb 1 kam.
Sowieso ist das hier total übertrieben mit Feuerwerk, den ganzen Dezember durch hört und sieht man jeden Tag Leute rumböllern, an Weihachten auch, und die Tage dazwischen... so war das Feuerwerk hier eigentlich nciht wie bei uns um 12 was besonderes, um das neue Jahr zu empfangen , sondern mehr einfach so ein netter Spass nebenbei.

Damit war der Abend aber noch nicht vorbei, als Francisco kam sind wir los nach Guarenas zu Ingrid, der besten Freundin von Arnelis. Ihre ganze Familie war dort vesammelt und dann haben wir dort noch weitergefeiert und getrunken und getanzt bis halb fünf.
Die Kinder haben super durchgehalten, nur auf der Rückfahrt sind dann alle eingeschlafen. Arnelis ist gefahren, weil Francisco zu müde war und ich hab mich gezwungen wach zu bleiben um ein bisschen mit Arnelis zu reden, damit sie nicht in Sekundenschlaf fällt oder sowas.

Heute Morgen wurden wir dann von meiner deutschen Oma um 11 vom Telefon geweckt, die mir ein schönes neues Jahr wünschen wollte. Jetzt haben wir eben gefrühstückt und heute Mittag gehts zu meiner Gastoma um traditionsmässig Suppe zu essen am 1. Januar.

2010 - so viel fehlt jetzt gar nicht mehr , und dann bin ich schon wieder zurück :)



Alfredo, Arnelis und Carlos Julio

Alfredo und Ich

Miguelina und die beiden Jungs

Alfredo und Ich

Andres, Carlos, Fernando, Arnelis, Nadina und Alfredo

Carlos Julio und Ich