Freitag, 25. September 2009

Endlich angekommen :)

Am Donnerstag, 24.09. gegen 15.20 venezolanischer Zeit sind wir endlich hier gelandet. Der Flug war ganz witzig, wenn auch etwas kalt (scheiss Klimaanlage!) und langatmig. Im Flughafen angekommen hatten wir erstmal keinen Plan wo wir hinmussten und es schien auch wirklich niemanden dort zu interessieren. Wir hatten im Flugzeug ein Dokument fuer die Einreise ausfuellen muessen (als ob wir zu Hause nicht schon genug ausgefuellt haetten...) und das mussten wir dort abgeben. Als wir den Schalter gefunden hatten wurden wir sehr unfreundlich begruesst und als dann alle nach und nach angemeckert wurden konnten wir auch weiter uns auf die Suche nach den Koffern machen. Gefuelte 50 Pass- und Kofferkontrollen spaeter wurden wir dann herzlichst mit Schild von einigen AFSern empfangen.
Und dann ging das Warten los... :) Erst verabschiedeten sich einige, die weiterfliegen mussten zu ihren Familien, und am Ende standen wir schliesslich noch zu dritt da und haben gewartet. Keiner wusste worauf, wenn wir nachgefragt haben hiess es nur, auf das Auto (das aber die ganze Zeit schon vor dem Flughafen gestanden hatte).

Erstmal sind wir eine Stunde durch Caracas durchgefahren bis wir unsere Familien am AFS Buero getroffen haben. Der Empfang war echt lieb, meine Gastmutter hat mir nen riesen Strauss Sonnenblumen geschenkt und meine Gastbrueder haben mich auf Deutsch begruesst. War sehr herzlich. Auf der Fahrt ins Apartement hab ich unglaublich viele Eindruecke bekommen. Der Unterschied zwischen reich und arm ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wir fahren an verdreckten Slums vorbei, an Hausern, die aufeinandergebaut sind waehrend die unteren schon am Einstuerzen sind, es stehen Leute mitten auf der Strasse, die Pornos, Blumen und Wasser verkaufen, waehrend der Verkehr so wild und unkoordiniert ist, dass sich eigentlich kein normaler Mensch frewillig zwischen die Autos stellen will. Es wird stanedig gehupt.
Waehrend wir an den Slums vorbeigefahren sind, hab ich dann von Alejandro erfahren, dass die Familie total anti Chavez ist : "We thank Chavez for this great difference between them and us... I hate him."
Mein kleinerer Gastbruder Andres ist etwas scheu, er hat mich im Auto immer wieder verlegen angeschaut und dann wieder schnell weggeguckt wenn ich was gesagt hab. Irgendwann meinte er dann : "Sorry, I'm a little bit shy."

Zu Hause angekommen hatte ich keinerlei Bedenken mehr wegen der Sicherheit in unserem Haus. Es ist alles verriegelt, auch mein Fenster hat Gitter, und der Aufzug von der Tiefgarage fuehrt direkt in das Apartement hoch. Und das ist riesengross! Es ist unglaublcih sauber alles und fast schon extravagant. Aber nicht zu ueberheblich, also schon recht gemuetlich.
Beim Abendessen war ich dann etwas schockiert wie die ganze Familie einfach nur dasitzt und sich bedienen laesst von Miguelina (dem Hausmadchen). Ich werd mir mein Wasser nciht von jemandem bringen lassen, wenn der Kuehlschrank einen halben Meter neben mir ist. Auch als ich sie kennengelernt habe war sie richtig zurueckhaltend, konnte ueberhaupt nicht damit umgehen dass sie mal kurz der Mittelpunkt war, und hatte fast schon eine Sklavenhaltung. Also schrecklich, ehrlich...

Hab nochn bisschen ausgepackt, bin dann aber bald ins Bett und hab auch ganz schnell eingeschlafen.
Um halb sieben heute Morgen war ich wach und bin in die Kueche, hab was zu trinken geholt und Miguelina gefragt, wo die Milch ist fuer die Cornflakes. Ohne ein Wort macht sie sich dran Muesli fuer mich zu richten. Ich hab versucht ihr zu sagen, ich machs selbst, wollte nur wissen wo die Milch ist. Aber sie spricht nur Spanisch und mit meinen Spanisch-Brocken hat sies wohl kaum verstanden.
Aufgeraumt hab ich mein Zeug dann selbst, woraufhin sie mich ganz verdutzt angeschaut hat.

Jetzt werd ich mich dranmachen, mein restliches Zeug voll auszupacken :)

1 Kommentar:

  1. (üüüh)
    Aber die Geschichte mit dem Hausmädchen is ja putzig! Zeig ihr, dass sie was wert ist, hurra!

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